Argonauten auf der Suche nach dem Goldenen Vlies
Nach dem bekannten griechischen Mythos machten sich die Argonauten mit Jason an der Spitze auf den Weg in das Kolchis Königreich (ein westgeorgisches Königreich an der Schwarzmeerküste), um das Goldene Vlies in seine Heimat Griechenland zurückzubringen.
In Kolchis regierte damals der mächtige König Aietis, der einen prächtigen Palast mit einem wunderschönen Garten besaß. Seine Tochter Medea, die Enkelin von Helios, entbrannte in Liebe zu Jason und bot ihm ihre Hilfe bei der Eroberung des Goldenen Vlieses an. Sie gab ihm wunderbare Medizin, so dass Jason die sonst kaum zu bewältigenden Aufgaben erfüllen konnte: er spannte Stiere an, pflügte den ganzen Tag und säte bei Anbruch der Nacht Drachenzähne. Die daraus wachsenden Krieger tötete er nacheinander.
Als Jason nach getaner Arbeit von Aietis das Goldene Vlies forderte, hielt dieser ihn hin. Er plante nämlich, die Argo zu verbrennen, die Argonauten zu überfallen und zu töten. Als Medea davon erfuhr, hat sie den furchterregenden Drachen der das Goldene Vlies bewachte eingeschläfert und Jason konnte das Vlies an sich nehmen.
Jason kehrte heim nach Iolkos, mit dem Goldenen Vlies im Gepäck und seiner ebenso zauberhaften wie zaubermächtigen Gemahlin - Medea an seiner Seite.
Heutzutage wird vermutet, dass in dieser Legende ein Funken Wahrheit steckt. Die Griechen haben wohl gehört, dass man im Kolchis Königreich Goldstücke in Bergflüssen sammelt und daraus wunderschöne Schmuckstücke herstellt. Die Einheimischen haben dazu ein Schafsfell an einem Brett befestigt und im Bergfluss gegen den Strom gelegt. Die kleinen Goldstücke blieben im Schafsfell hängen und konnten heraus geschüttelt werden. Um diesem Geheimnis nahezukommen, haben die Griechen die legendäre Reise zur Schwarzmeerküste Georgiens unternommen.
Die Gegenstände und Schmucksachen aus Gold und Silber aus dem VIII-IV Jh. v. Chr., die man in Gräbern in Westgeorgien gefunden hatte, stellen heute die wertvollste Sammlung der Schatzkammer im Museum Georgiens (in Tbilissi) dar.
Der an die Berge des Kaukasus gefesselte Prometheus
Der altgriechische Mythos besagt, dass Prometheus den Göttern das Feuer, welches sie auf dem Olymp hüteten, gestohlen hat, um es den Menschen zu übergeben. Dadurch hat er Zeus verärgert. Als Strafe ließ er Prometheus zum fernen Kaukasus schleppen und ihn an einen Felsen schmieden. Täglich sandte er einen Adler, der die Leber des Titanen zerhackte. Die Todesqualen, die Prometheus litt, wiederholten sich Tag für Tag, denn in der Nacht wuchs die Leber wieder nach. Erst nach dreißigtausend Jahren befreite Herakles Prometheus von seinem Felsen.
In der georgischen Mythologie kennt man einen eigenen Prometheus, der Amirani heißt und wegen seinem Kampf mit den Göttern an den Berg Kasbek im Großen Kaukasus gefesselt wurde.